Neue Kindergrab- und Gedenkstätte in Venhaus ist Ort des Erinnerns
Spelle-Venhaus – Mit der neuen Kindergrab- und Gedenkstätte auf dem Friedhof in Spelle-Venhaus ist ein Begräbnisort für fehl- und totgeborene Kinder sowie eine Stätte der Erinnerung für Kinder, die nicht beigesetzt werden können, entstanden.
Beginnend mit einem Familiengottesdienst in der St.-Vitus-Kirche ist der Gedenkort im Beisein vieler Gemeindemitglieder am 17. Juni 2018 gesegnet worden. Nach dem Entwurf des Lingener Künstlers Ansgar Silies ist auf dem Friedhof in Venhaus eine Kindergrab- und Gedenkstätte entstanden. In dessen Zentrum befindet sich ein massiver Gedenkstein, der die Wellen einer Wasseroberfläche zeigt, nachdem ein einzelner Tropfen hineingefallen ist. „Der Tropfen hat Wellen geschlagen, die sich von der Mitte nach außen hin ausbreiten. Diese Wellen sind jedoch steinern, wirken wie eingefroren und wurden bewusst quaderförmig abgeschnitten. Ein Symbol für entstehendes oder junges Leben, das schon in den Anfängen schmerzhaft endete“, legte Silies den gestalterischen Grundgedanken dar. Ganz bewusst sei dabei mit dem Element Wasser gearbeitet worden als Hinweis auf das Leben. Umsäumt wird der Stein, der von Steinmetz Heinz Stall aus Settrup gefertigt wurde, von einer kreisförmig angelegten Grabanlage.
Die Anordnung der Gräber und der kreisförmigen Wege entsprechen den sich ausbreitenden Wellen. „Die Gedenkstätte verweist auf unseren Glauben an ein Leben nach dem Tod. So ist hier nicht nur ein Ort der Trauer entstanden, sondern auch des Trostes und der Hoffnung“, unterstrich Pfarrer Ludger Pöttering.
Samtgemeindebürgermeister Bernhard Hummeldorf zeigte sich dankbar für die Initiative: „Diese besondere Gedenkstätte konnte realisiert werden, weil viele Menschen angepackt haben. So ist in einer Gemeinschaftsleistung ein würdiger Ort des Erinnerns entstanden.“
Die Anlage wurde in circa 300 Stunden ehrenamtlicher Eigenleistung durch Gemeindemitglieder erstellt. Pfarrer Pöttering dankte allen, die an der Entstehung mitgewirkt haben, sei es durch künstlerisches oder praktisches Schaffen, aber auch für finanzielle Unterstützung der Gemeinde Spelle, der Volksbank Süd-Emsland sowie der kfd Venhaus.
(Text und Fotos: Stefan Holtkötter)
BU: Auf dem Friedhof in Venhaus ist eine Kindergrab- und Gedenkstätte entstanden. Pfarrer Ludger Pöttering (7. von links) hat den Gedenkort im Beisein vieler Gäste und Helfer, u.a. des Künstlers Ansgar Silies (5. von links), des Pastoralen Koordinators Andreas Robin (4. v.l.), Samtgemeindebürgermeister Bernhard Hummeldorf (10. v.l.) und Bürgermeister Andreas Wenninghoff (8.v.l), gesegnet.