Ein Haus voll Glorie schauet…
seit 50 Jahr’n hinaus.
Aus ew’gem Stein erbauet …
So hätte man am Sonntag, 28.06.2020, in Spelle in der St. Johannes Kirche das bekannte Lied auch umdichten können, als die Kirchengemeinde ihr 50-jähriges Kirchbau-Jubiläum feierte.
Ganz anders war es gedacht und schon lange vor Corona geplant – und so wurde es ein kleines Jubiläum mit einem doch sehr feierlichen Gottesdienst, in dem Pfarrer Pöttering Weihbischof Johannes Wübbe, selbst von 2010 bis 2013 Pfarrer dieser Gemeinde, begrüßen konnte.
Alles auf Abstand, doch zum Glück wurden kurz vorher die Hygiene-Bestimmungen etwas gelockert, so dass jeder, der wollte, auch einen Platz in der Kirche bekam. Für alle Fälle gab es eine Tonübertragung nach draußen, und auch die Außenplätze wurden gern genutzt. Stellvertretend für manchen, der nicht kommen konnte, standen zum Beispiel die Bannerträger, die alle Vereine und Verbände, die hier aktiv sind, repräsentierten.
Die Bauweise dieser Kirche ist vor 50 Jahren ganz im Sinne des gerade zu Ende gegangenen II. Vatikanischen Konzils zukunftsweisend geplant und durchgeführt worden. Auch wenn es für manches Gemeindemitglied es seinerzeit eine schwere Entscheidung gegen die alte Kirche am Brink war, die zu klein geworden war und die Fläche auch keine Erweiterung für Gemeindehaus, Pfarrhaus und Kindergarten zuließ, entstand am heutigen Standort gegenüber des damaligen Krankenhauses (heute St. Johannes Stift) ein ganz neues Gemeindezentrum.
In den vergangenen Monaten hat die Kirche eine grundlegende Renovierung erfahren und zeigt sich jetzt wieder im Sinne der ursprünglichen Architektur: die weiße Rückwand, vor der gut sichtbar das Altarkreuz hängt, zeugt von der unendlichen Größe Gottes und schenkt Ruhe für den Beter.
„Gott ist gnädig“ – so heißt ‚Johannes‘ übersetzt. Darauf bezog sich Weihbischof Johannes Wübbe u. a. in seiner Predigt. Gott meint es gut mit jedem Menschen, mit der Kirchengemeinde, mit der Welt.
Auch in diesen Zeiten, wo wir auf Abstand gehen müssen und einander genau darin unsere Nächstenliebe erweisen. Aber Wübbe ließ auch die Probleme dieser Zeit in der Kirche und Welt nicht außer Acht. Umso wichtiger ist es, darauf zu vertrauen, dass Gott uns gnädig und für uns da ist.
Da auch das Singen für die Gemeinde derzeit sehr begrenzt ist, hat neben dem festlichen Orgelspiel von Dominik Witte eine kleine Chorgruppe namens „Cantemus Domino“ für musikalische Akzente gesorgt. Denn das Lob Gottes sollte auf keinen Fall zu kurz kommen!
Das Pfarrfest wird nachgeholt. Der Termin steht schon: in genau einem Jahr, am 27.06.2021, erwarten wir den Weihbischof erneut und dann soll groß gefeiert werden.
Eine Besonderheit war der Erstverkauf der Chronik, die im Anschluss an die Hl. Messe erworben werden konnte. Sie dokumentiert das Leben der Pfarrgemeinde von den ersten Tagen der Kirchengemeinde an bis heute und kann für 25,-- € im Pfarrbüro oder in Plum’s Laden erstanden werden.
Außerdem wird sie innerhalb Spelles direkt nach Hause gebracht, wenn vorab das Geld auf das Konto der Kirchengemeinde Konto IBAN DE74 2806 9994 0100 01 10 02 überwiesen wurde.
Fotos: Reiner Baltes und Wolfgang Brinkmann