Kerzen am Adventskranz in Spelle und Venhaus

Wie in den letzten Jahren, haben die Messdiener in Spelle und Venhaus die Kerzen der Adventskränze in den Kirchen gestaltet und sich dabei motivisch an die jeweiligen Evangelien des Sonntags angelehnt und jeweils zwei Motive auf den Kerzen angebracht.

1. Advent

 „Seid wachsam“, ruft Jesus seine Jünger und uns auf. Auf der Kerze zum 1. Advent ist ein Wecker zu erkennen, der für diesen Ausruf steht, den richtigen Moment nicht zu verpassen und aufmerksam und wach für die Ankunft Jesu zu sein.

Außerdem ist eine Figur zu sehen, die man als Dieb deuten kann, der schnell flüchtet. Denn der Herr des Hauses würde natürlich wach bleiben, wenn er wüsste, dass ein Dieb kommt (Mt24).

Es geht um Wachsamkeit, damit ich den Guten aufnehmen kann und mich vor dem Bösen durch eine neue Aufmerksamkeit schütze. Es geht darum, das Diebische wahrzunehmen, das in jedem schlummert, und aufmerksam damit umzugehen.

2. Advent

Bereitet dem Herrn den Weg, heißt es im Evangelium (Mt 3). Advent heißt Baustelle, könnte man auch sagen. Ein Bauarbeiter mit Schiebkarre ist auf der Kerze des 2. Advents zu erkennen.

Auch in unserem Leben gibt es Baustellen: auf der Straße, beim Häuserbau, real und bildlich, aber auch mit Blick auf unsere Gottesbeziehung: Was will ich ändern? Welches Baumaterial will ich neu – „mit der Schubkarre“ – heranschaffen? So könnte man fragen.

Außerdem ist auf der Kerze noch eine Axt zu erkennen, weil es sozusagen höchste Zeit wird, umzudenken. Die Axt ist schon angelegt, sagt das Evangelium. Das mag unbequem klingen, aber Advent ist für die Kirche nicht (nur) die Zeit der kuscheligen Geborgenheit.

Es geht auch darum, zu entfernen, gut abzuschneiden, zu sortieren und neu um- und aufzubauen.

3. Advent

Johannes schickt seine Jünger zu Jesus, um zu fragen, ob Jesus der ist, der kommen soll. Johannes hat Fragen zu dem, was ihm gerade widerfährt (Mt11).

Menschen heutiger Zeit haben auch viele Fragezeichen im Gesicht mit Blick auf die Zukunft, mit Blick auf Geschehnisse in der Welt. Es gibt Unverständnis und Verständnislosigkeit. Es gibt gute und weniger gute Fragen; zu einfache und zu komplizierte Antworten. Darauf verweist die Person mit Fragezeichen auf der Kerze.

Jesus spricht von Johannes dem Täufer als Boten, der den Weg bereitet und bahnt, ohne so ganz genau zu wissen, wer denn kommen soll. Trotz vieler Fragezeichen trifft er Vorbereitungen. Der Weg auf der Kerze ist frei und leer. Trotz Fragezeichen wächst die Vorfreude, auf den, der kommt, also auf den, dessen Geburt wir Weihnachten feiern. Wo haben wir den Weg für ihn frei und wie sind wir vorbereitet?

4. Advent 

Als Josef merkt, dass Maria schwanger ist, erschüttert es ihn und wir können nur mutmaßen, in welches Gefühlschaos ihn das stürzt (Mt1).

Die sichergeglaubte Liebe zerbricht oder kriegt einen Knacks, wie es auf der Kerze sichtbar ist, aber dennoch will er Maria nicht ins schlechte Licht stellen, sondern sich heimlich trennen.

Trotz der schwierigen Situation behält er die Offenheit, den Boten Gottes, einen Engel im Traum zu hören und auf ihn zu hören, was der Engel symbolisiert.

So bricht es Josef an Ende nicht das Herz, sondern Josef lässt sich auf das Wort des Engels ein. Dieser führt ihn bis zur Geburt Jesu und darüber hinaus später in die Sicherheit, als Herodes den Kindermord in Betlehem anordnet.
Die Liebe des Josef zu Maria, zu seinem Sohn, zu Gott bleibt ihm eine Herzensangelegenheit und er bleibt von Gott geführt.